Traditionelle griechische Kleidung: Die Mode der Hellenen

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Griechenland

Woran denken Sie zuerst, wenn Sie sich griechische traditionelle Kleidung vorstellen?

Den meisten von Ihnen fallen wahrscheinlich lange weiße „Tuniken“ ein, die aus zahlreichen Filmen und Geschichtsbüchern bekannt sind.

Tatsächlich hat die griechische Mode aber eine interessante und lange Geschichte, die von der Antike bis zur Gegenwart reicht. Von unterschiedlichen Tüchern, die um den Körper gewickelt wurden, bis hin zu modischen Damen- und Herren-Jeans – die Griechen blicken auf eine ganze Bandbreite modischer Trends zurück. Obwohl sich der Kleidungsstil der Griechen im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt hat, legen die Griechen immer noch großen Wert auf Tradition und lassen sie in die aktuelle Mode einfließen.

Die griechische Mode der Gegenwart

Heute lassen sich die meisten Griechen von der Mode der internationalen Laufstege inspirieren. Dennoch zeigt die griechische Modeszene, dass sich die Hellenen noch immer stark mit ihrer Geschichte verbunden fühlen. Designer lassen immer wieder Accessoires der Antike in ihre Kollektionen einfließen. Geschichtsträchtige und kulturelle Schnitte werden aufgegriffen und an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Vor allem klassische Empire-Kleider und Neckholder-Oberteile mit wallendem Überrock sind bei den griechischen Frauen bis heute sehr beliebt.

Zu bestimmten Anlässen wie Festen und nationalen Feiertagen tragen die Griechen ihre traditionellen regionalen Trachten und tanzen dann zum Rhythmus des Sirtaki. In diesem Artikel sehen wir uns an, wie sich diese traditionellen Kleider im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben.

 

Fêtes en habits traditionnels en Grèce

 

Die Geschichte der griechischen Mode

In der Antike gab die Kleidung Auskunft über die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten der Personen. So trug die Oberschicht meist reich verzierte Gewänder aus Seide, während die Kleidung der niederen Schichten aus einfacheren Materialien gefertigt wurde. Die modischen Trends gab damals die griechische Hauptstadt Athen vor.

Ein Kleidungsstück zog sich jedoch durch alle Bevölkerungsschichten: die bereits erwähnte Tunika, die in der Antike die Grundlage für so gut wie jedes Outfit darstellte. Der korrekte Fachbegriff für die griechische Tunika lautet Chiton und beschreibt ein direkt am Körper getragenes Unterkleid.

Es handelt sich um ein viereckiges Tuch aus Leinen oder Wolle, das an einer Seite genäht und an den Schultern befestigt wurde, indem es geschickt um den Träger drapiert wurde. Hinzu kam ein Gürtel, der um die Taille gebunden wurde. Der Chiton wurde ausschließlich von den Männern des antiken Griechenlands getragen, jedoch war er dem Gewand der Frauen sehr ähnlich. Aus praktischen Gründen wurde er ab dem 5. Jahrhundert durch den kürzeren Chitoniskos ersetzt, der nur bis zum Knie reichte.

 

Statue en Grèce

 

Ein Reit und Reise-Mantel, der ebenfalls ausschließlich von Männern getragen wurde, hieß Chlamys. Dabei handelte es sich um ein kurzes rechteckiges Wolltuch, das das über die linke Schulter geworfen und auf der rechten Schulter mit einer Spange zusammengehalten wurde. Es wurde oft zu militärischen Zwecken verwendet, war aber auch das Symbol für den Übergang von der Jugend zum Erwachsensein. Mit der Zeit verbreitete sich die Chlamys auch bei den Römern und wurde bis 300 n. Chr. verwendet.

Das Gewand, das die Frauen im antiken Griechenland trugen, hieß Peplos. Es war ebenfalls eine Art weiße Wolltunika, die um den Körper gewickelt wurde und bis zu den Füßen reichte, wobei die Arme unbedeckt blieben. Im Gegensatz zu dem leichten Chiton der Männer bestand sie aber aus einem langen schweren Stoff.

Anhand des Materials und der Art, wie der Peplos getragen wurde, konnte die Gesellschaftsschicht der Frauen erkannt werden. Aristokratische Frauen trugen den Rock knöchellang oder mit einer Schleppe und einem Seitenschlitz. Ein breiter Bund und eine ärmellose Weste, die im Taillenbereich weiter geschnitten wurde, rundeten die Kleidung ab. Darüber hinaus schützen sich die Frauen mit einem Tuch namens Krédemnon, das sie um Kopf, Hals oder Schultern legten, vor der Sonne. Zusätzlich konnte ein Pòlos, ein ornamentaler, zylinderförmiger Kopfschmuck, getragen werden.

 

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Welche traditionellen Kleidungsstücke gibt es heute noch in Griechenland?

Heute tragen die Griechen ihre traditionellen Trachten meist zu besonderen Anlässen, wie Feiertagen und Hochzeiten. Die moderne griechische Tracht hat ihre Wurzeln in der antiken griechischen Mode und den byzantinischen Gewändern. Während der osmanischen Herrschaft wurden auch türkische Elemente hinzugefügt.

Bei den traditionellen Kleidungsstücken muss jedoch zwischen dem griechischen Festland und den Inseln unterschieden werden.

Auf dem griechischen Festland lehnt sich die Männertracht an die Militäruniformen an, die während des Unabhängigkeitskrieges getragen wurden. Sie besteht aus einem weißen Hemd mit weiten Ärmeln, einer dunklen bestickten Weste und einem charakteristischen weißen Wollrock, Fustanella genannt, der sich vom antiken Chiton ableitet.

Die Fustanella gehört zu den bekanntesten traditionellen Kleidungsstücken Griechenlands und wird hauptsächlich in den südlichen und mittleren Regionen des Landes getragen. Der Rock besteht aus zahlreichen dreieckigen Stoffstücken, die schräg zusammengenäht werden, bis 400 Falten entstehen. Die Anzahl symbolisiert die Jahre der osmanischen Herrschaft über Griechenland. Griechische Soldaten trugen die Fustanella während der Revolution von 1821 gegen das türkische Regime. Heute wird sie von den Evzonen, den Mitgliedern der griechischen Präsidentengarde, bei feierlichen Anlässen getragen. Dazu kommen lange weiße Socken, eine schwarze Schärpe um die Taille und rote Lederschuhe, so genannte Tsarouchi, die Holz-Pantoffeln gleichen und mit einer schwarzen Bommel an der Spitze versehen sind. Wenn es sehr kalt ist, tragen die Evzonen auch einen dunkelblauen Mantel.


Habits traditionnels grecques - la fustanella

Fustanella

Auf den griechischen Inseln hingegen ist die traditionelle Männertracht schlichter: Sie beginnt mit einem weißen Unterkleid, einer weiten, luftigen Hose und einem weißen Hemd mit einem ärmellosen Mantel darüber. Hinzu kommen ein Taillenband, eine Jacke und ein Hut mit Quasten.

Auch die traditionelle Frauenkleidung in Griechenland unterscheidet sich je nach Region, obwohl es durchaus ähnliche Elemente gibt. Die Kleider sind im Allgemeinen sehr einfach: Sie bestehen aus einem Baumwollkleid, über das eine ärmellose Wollweste gelegt wird. Hinzugefügt werden können eine Schürze, eine Schulterbedeckung und ein Schal.

Die Karagouna ist beispielsweise eine traditionelle Frauentracht aus Thessalien und stellt eine vereinfachte Version eines farbenfrohen Hochzeitskleides dar. Das Gewand besteht aus einer langen Tunika mit schwarzen Fransen, die von einem bestickten weißen Mantel und einer passenden roten Samtweste bedeckt wird. Kennzeichnend für diese Art der griechischen Kleidung sind die Armbänder mit schwarzen Fransen. Um den Kopf wird ein schwarzes, besticktes und mit Goldmünzen verziertes Halstuch gewickelt. Karagouna ist außerdem der Name eines traditionellen Volkstanzes, der in ganz Griechenland bekannt ist. Daher ist diese Tracht besonders bei traditionellen griechischen Tanzgruppen beliebt.

 

Habits traditionnels grecs

Quelle: Museum Chrisso

Eine weitere bekannte traditionelle Tracht ist die der Sarakatsanen (griechisch Σαρακατσάνοι Sarakatsáni). Diese kleine Bevölkerungsgruppe im Norden Griechenlands und den angrenzenden Gebieten Bulgariens und Nordmazedoniens gehörte in der Vergangenheit zu den Nomaden, die sich der Schafzucht widmeten. Die Sarakatsanen, die der orthodoxen Kirche angehören, verstehen sich auch heute noch als eigenständige griechische Volksgruppe mit eigenem Dialekt. Ihre Tracht besteht aus einem plissierten schwarzen Wollkleid, das über einer weißen Baumwollbluse angezogen wird. Über dem schwarzen Kleid wird eine ärmellose Jacke getragen, die mit einer Schürze und einem Kragen versehen ist. Das Gewand wird mit Arm- und Beinkleidern aus Wolle und einem schwarzen Wolltuch auf dem Kopf ergänzt. Manchmal wird die traditionelle Kleidung auch mit silbernen Ohrringen, Gürteln und Armbändern getragen.

Ein besonders geschichtsträchtiges Kleidungsstück stellt das folgende Gewand dar:

Die Pavlos-Melas-Tracht ist charakteristisch für männliche Volkstänzer und Ausdruck des griechischen Nationalstolzes. Ursprünglich war sie eine mazedonische Kämpfertracht, die während der Kriege mit den Osmanen und Bulgaren getragen wurde. Ihr Name leitet sich von Pavlos Melas ab, einem griechischen Offizier, dessen Opfer und Heldentaten zur Befreiung Mazedoniens von der türkischen Herrschaft beitrugen.

 

Habits traditionnels grecs

Quelle: Musseum Chrisso

Die Tracht besteht aus einer bestickten Tunika, die über einer weißen Hose getragen wird. Es handelt sich außerdem um die offizielle Militäruniform der Wächter am Grab des Unbekannten Soldaten in Athen. Dieses Kriegerdenkmal befindet sich auf dem Syntagma-Platz vor dem Alten Königspalast und ist den im Krieg gefallenen griechischen Soldaten gewidmet.

Die unterschiedlichen traditionellen Trachten und Kleidungsstücke Griechenlands spiegeln die faszinierende Geschichte wie auch Kultur des Landes wider. Wenn Sie mehr über die facettenreichen Traditionen Griechenlands erfahren wollen, dann begeben Sie sich mit uns auf eine authentische Griechenland-Rundreise. Sehen Sie sich dazu unsere individuellen Reiseangebote für Kleingruppen an.

 

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