Panigiria – feiern wie die alten Griechen

Mit dem Beginn des Sommers häufen sich in Griechenland nicht nur die Sonnen-, sondern auch die Fest- und Feiertage. Überall auf dem Festland und den Inseln finden Feiern statt, sei es in größeren Städten oder winzigen Dörfern.

Die Rede ist hier allerdings nicht von touristischen Strand, Pool- oder Clubpartys. In diesem Artikel wollen wir Ihnen eine ganz andere Art von Inselparty vorstellen, und zwar die traditionellen Panigiria.

Was sind Panigiria-Feste?

Es handelt sich um jahrhundertealte kirchliche Festivitäten, die vor allem auf den griechischen Inseln zu Ehren des jeweiligen Schutzheiligen eines Dorfes zelebriert werden. Die genauen Wurzeln der griechischen Panigiria verloren sich im Nebel der Zeit, reichen aber sicherlich bis in die Antike zurück. Nach und nach bekamen die Panigiria neben ihrer religiösen auch eine wirtschaftliche Bedeutung. So wurden zum Beispiel Märkte veranstaltet, auf denen in der Region produzierte Güter oder auch Nutztiere gehandelt wurden.

Wenn Sie bei den Begriffen „traditionell“ und „kirchliche Feier“ an eine eher nüchterne und vielleicht sogar langweilige Angelegenheit denken, irren Sie sich jedoch. Denn Kirchengänge, Prozessionen und Segnungen sind heute genauso integrale Bestandteile der Panigiria-Feierlichkeiten wie köstliches Essen, reichlich Wein und ausgelassenes Tanzen.

Eine solche Veranstaltung ist ein einzigartiges Erlebnis, das Sie auf einer Griechenlandreise auf keinen Fall verpassen sollten. Es handelt sich um eine wunderbare Mischung aus religiöser Zeremonie und gesellschaftlichem Fest, das Sie so schnell nicht vergessen werden.

Wenn Sie wie ein echter Grieche oder eine echte Griechin feiern wollen, dann besuchen Sie eine der vielen Panigiria-Feiern.

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Was wird eigentlich gefeiert?

Jedes Dorf bzw. jede Stadt feiert den Namenstag des jeweiligen Schutzheiligen der örtlichen Kirche oder Kapelle – die „Panigiri“ (Πανηγύρι). Nach der Zeremonie sitzt man zusammen und stößt auf die Panigiria an. Getrunken wird dabei jeweils auf das Wohl des/der entsprechenden Heiligen – und selbstverständlich auch auf alle anwesenden Namensvetter(innen).

Bei den griechischen Panigiria gibt es jedoch nicht nur reichlich Wein und Essen (das oft kostenlos angeboten wird), sondern auch viel Live-Musik, traditionelle Tänze und eine ausgelassene Stimmung. Das Zusammenkommen von unterschiedlichsten Menschen – seien es Einheimische oder Touristen, jung oder alt – macht das Fest zu einem besonderen Erlebnis. Alle Besucher sind willkommen und reichen sich die Hände, um gemeinsam zu tanzen, zu singen und zu lachen, und das oft bis zum Morgengrauen.

Somit ist ein Panigiri für Griechenland-Besucher eine wundervolle Gelegenheit, Einheimische zu treffen und mit ihnen das Leben zu feiern. Hier können Sie das besondere Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation sowie zwischen Gelassenheit und Begeisterung auf den griechischen Inseln erleben.

Wann finden die Panigiria-Feste statt?

Panigiria werden das ganze Jahr über abgehalten, aber die größten und spektakulärsten finden zum Höhepunkt des Sommers am 15. August statt, um die Himmelfahrt der Jungfrau Maria (auf Griechisch Panaghia) zu feiern. Dieses Datum ist für die griechisch-orthodoxe Kirche und für die Tausenden von Kirchen im ganzen Land, die der „Panaghia“ gewidmet sind, eines der wichtigsten des Jahres. Es handelt sich um den zweitgrößten religiösen Feiertag nach Ostern.

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Wo können Sie einen traditionellen Panigiri feiern?

Panigiria werden in Griechenland überall auf unterschiedliche Art und Weise gefeiert. Um Ihnen die Wahl zu erleichtern, haben wir eine kurze Liste mit unseren 3 Inselfavoriten zusammengestellt:

KEA: Ioulida

Die Panigiria von Kea beginnen am Abend des 15. August auf dem Platz von Ioulida, der Hauptstadt der Insel. Hier werden traditionelle Köstlichkeiten wie Loza (eine Art Wurst), Paspalas (mit Tomaten und Ei gekochtes Schweinefleisch) und lokale Käsesorten angeboten. Dazu fließt der lokale Mavroudi-Wein in Strömen. Auf den Stufen des alten Rathauses spielt eine Band mit traditionellen Instrumenten. Menschen, die aus Kea kommen, und solche, die sich in die Insel verliebt haben, reisen im August besonders gerne hierher, um den traditionellen Syrtos zu tanzen – keine Sorge, man wird Ihnen die Grundschritte beibringen. Die gute Laune, die der Wein und die Musik verbreiten, hält Sie sicher die ganze Nacht auf den Beinen.

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SERIFOS: Ramos/Skopous

Jedes Jahr am 15. August finden auf Serifos im Dorf Ramos in der Nähe von Livadi und in Skopous Panigiria statt. Wenn Sie an den Feierlichkeiten teilnehmen, können Sie zu den Klängen von Laute und Fiedel traditionelle Gerichte wie Tourlou (ein gemischtes Gemüsegericht) und Fava (Spalterbsen) sowie lokalen Wein probieren. Später können Sie sich in den Tanzkreis eingliedern, der klein anfängt und im Laufe des Abends immer größer wird, bis er alle Besucher zu einer glücklichen Familie vereint.

Die Volkstänze, die oft im Mittelpunkt der Feiern stehen, sind für die Griechen jedoch nicht nur Unterhaltung – sie repräsentieren auch ihre Identität. Jede Region verfügt über eigene Lieder und Tänze, die sie von den anderen unterscheidet. Auf diese Weise verfestigen die Tänze die Kultur und damit auch die Wurzeln des Volkes.

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KRETA: Asigonia

Manche Panigiria sind besonders interessant, da sie einen Fußmarsch der Feiernden oder eine Bootsfahrt zu einer abgelegenen Kirche oder einem Kloster einschließen.

In Asigonia bei Chania bringen die Hirten ihre Schafe und Ziegen von den Bergweiden (manche haben einen Weg von vier bis fünf Stunden) zum Priester, um sie segnen zu lassen. Bei dieser Feier zum Agios Georgios-Tag werden die Tiere zuerst vor der Kirche gemolken. Anschließend wird die Milch von den Teilnehmern am Panigiri getrunken. Diese Feier findet normalerweise vor dem Osterfasten oder am Tag nach Ostern statt.

Santorin: Finikia

Am 20. Oktober findet auf Santorin das Fest der Heiligen Matrona statt, deren Tempel 1859 in der Siedlung Finikia erbaut wurde. Diese ist bekannt für die berühmte Palme, die den Hof des Tempels schmückt. Am Vorabend des beliebten Festes findet eine Abendliturgie statt. Direkt gegenüber der Kirche, in einem schönen alten Gebäude mit einem geräumigen Innenhof, werden zwei große Kessel aufgestellt, einer mit verschiedenen Fleischsorten und einer mit Reis. Das Fest dauert bis zum Morgen, und zur Bereicherung der musikalischen Untermalung steuern die umliegenden Inseln weitere traditionelle Instrumente wie Tsabounes und Toubakia zur Feier bei.

Wenn Sie also nach Griechenland reisen, lohnt es sich, ein traditionelles Panigyri zu besuchen, um köstliche lokale Speisen und Weine zu genießen und einen echten griechischen Tanz Arm in Arm mit den Einheimischen zu erleben.