Flora und Fauna Griechenlands sind eng mit der griechischen Mythologie verwoben und somit ein wesentlicher Bestandteil der griechischen Kultur. In der Vergangenheit wurden die Natur und Pflanzenwelt Griechenlands aufgrund ihrer Verbindung zu griechischen Gottheiten geschützt und gepflegt. Heute sind die artenreichen Ökosysteme vielerorts in Gefahr und bedürfen eines besonderen Schutzes. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie auf Ihrer Griechenlandreise zum Schutz der Arten beitragen können.
Sagenhafte Artenvielfalt
Die Ursprünge vieler griechischer Pflanzen und Tiere werden in der Mythologie erklärt, insbesondere die der Tiere. So wurden manche Tiere von den Griechen, meist aufgrund ihrer Schönheit oder einer bestimmten Eigenschaft, als Halbgötter oder sogar als göttlichen Ursprungs angesehen. Neben diesen göttlichen Tieren gibt es in Griechenland aber noch etwa 900 weitere Arten, die in den griechischen Wäldern und Meeren leben. Dies macht Griechenland zu einem der artenreichsten Länder Europas.
Griechenland bietet vielen heute vom Aussterben bedrohten Tieren wie dem Braunbären, der Mönchsrobbe, der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) und Delfinen ein letztes Rückzugsgebiet. In den Feuchtgebieten des Evros-Deltas und in den dichten Felswäldern des Dadia-Waldes findet man außerdem die größte Vielfalt an Greifvögeln in Europa.
Viel mehr als Strand und Meer
Mit Griechenland verbinden die meisten Menschen Bilder von mediterranen Küsten, heißer Sonne und wunderschönen Sandstränden. Jedoch denkt kaum jemand an Griechenland, wenn es um das größte Landraubtier Mitteleuropas geht – den Braunbären.
Doch hinter dem Inselklischee verbirgt sich eine komplett andere Seite des Landes, die von Touristen oft vergessen wird: zerklüftete Bergwelten, weitläufige Wälder mit Schwarzkiefern, Buchen und Eichen sowie einer bemerkenswerten Braunbärenpopulation.
Die große Bärin
Griechenland hat eine interessante Geschichte in Bezug auf Bären. Die alten Griechen sahen die eindrucksvollen Tiere bereits in den Sternen. So besagt die Mythologie, dass Kallisto, die schöne Tochter des Königs Lykaeon, von Zeus verführt und geschwängert wurde. Als Hera, Zeus' Ehefrau, davon erfuhr, verwandelte sie Kallisto aus Eifersucht in eine Bärin. Später wurde Kallisto von Zeus als Schutz in den Himmel gesetzt und ist noch heute als das Sternbild des großen Bären oder Ursa Major (lateinisch für größere Bärin) für uns Menschen sichtbar. Der Große Bär steigt gegen Ende des Winters hoch am Nordhimmel auf und ist besonders leicht zu erkennen, da er ein bekanntes Sternbild einschließt – den Großen Wagen.
Griechische Bärenpopulation
Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit etwa 450 Braunbären in Griechenland leben. Das ist eine beachtliche Zahl, wenn bedacht wird, dass die Art derzeit in West-, Mittel- und Südeuropa vom Aussterben bedroht ist. Der Bärenbestand in Griechenland verteilt sich weitgehend auf die Rhodopen, ein bewaldetes Rumpfgebirge, das an Bulgarien grenzt, sowie das Pindus-Gebirge an der Grenze zu Südalbanien. Wie an vielen Orten Europas, gab es in der Vergangenheit auch in Griechenland eine große Bärenpopulation, bevor die Bestände durch Wilderei und den Verlust von Lebensraum zurückgingen.
Mittlerweile setzt sich eine gemeinnützige Umweltorganisation mit dem treffenden Namen ARCTUROS (Hüter des Bären) für den Erhalt und die Ausweitung der verbleibenden Bärenpopulation ein.
Interessante Fakten über das Bärenschutzgebiet ARCTUROS
Die 1992 gegründete Organisation konzentriert sich auf den Schutz der Wildtierfauna in Griechenland aber auch in anderen Ländern, wobei der Schwerpunkt daraufgelegt wird, Wildtiere wie Bären und Wölfe aus der Gefangenheit zu befreien. Neben anderen Aktivitäten beschäftigt sich das Team von ARCTUROS mit wissenschaftlicher Forschung, Umwelterziehung und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für biologische Vielfalt.
Bereit für die Braunbären Griechenlands?
Wenn Sie mit GREKAVENTURA nach Griechenland reisen, haben Sie die einzigartige Möglichkeit, die mystischen Wesen aus nächster Nähe zu beobachten. Eine Besichtigung der Umweltorganisation ARCTUROS stellt Teil der von uns angebotenen Griechenland-Rundreisen dar. Nach einer kurzen Führung können Sie die imposanten Bären mit etwas Glück im weitläufigen Gelände beobachten. Somit erleben Sie einen einzigartigen Teil der Fauna Griechenlands, der den meisten Touristen vorenthalten bleibt. Gleichzeitig unterstützen Sie die Mission der Organisation: das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur.
Caretta caretta
Ein Tier, das wahrscheinlich mehr Menschen in Verbindung mit Griechenland bringen, ist die Meeresschildkröte. Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ist in Griechenland die bekannteste ihrer Art und wird durch strenge Nationalgesetze geschützt. Jeden Sommer kommen Hunderte von Unechten Karettschildkröten nach Griechenland, um ihre Eier an den Sandstränden der Inseln abzulegen.
Das Problem mit dem Lebenszyklus der Schildkröten besteht darin, dass sie ihre Eier stets am selben Strand ablegen. Das bedeutet, dass die Verschlechterung oder Zerstörung des Strandes, an dem sie geboren wurden, es ihnen praktisch unmöglich macht, sich fortzupflanzen.
ARCHELON
In Griechenland gibt es zwei Organisationen, die sich um den Schutz der Meeresschildkröten kümmern. Eine davon ist die Meeresschildkröten-Schutzgesellschaft ARCHELON, die im Jahr 1983 gegründet wurde. Ziel ist es, Meeresschildkröten und ihre Lebensräume durch Forschung, Kampagnen zur Öffentlichkeitssensibilisierung sowie durch die Wiederherstellung von Lebensräumen zu schützen. Im 1994 erbauten Rettungszentrum werden kranke und verletzte Schildkröten betreut, bevor sie wieder in ihrer Naturumgebung freigelassen werden.
Die Caretta-Caretta-Brutzeit
Die Nistzeit der Schildkröten dauert von Juni bis August. An den Stränden, an denen sich Schildkröten normalerweise fortpflanzen, ist es dann nicht erlaubt, abends Lichter und Lautsprecher zu benutzen, im Sand zu fahren oder spazieren zu gehen. Denn die Panzertiere suchen meist dunkle und ruhige Orte, um ihre Eier abzulegen. Dazu prüft das Schildkrötenweibchen die Temperatur des Bodens, die Entfernung vom Meer und auch die Sandqualität, um den besten Ort zur Eierablage zu wählen. Während der von GREKAVENTURA angebotenen Reisen durch die Peloponnes wird unter anderem ein Stopp bei Kyparissia eingelegt, einer Stadt am 30 Kilometer langen, unter Naturschutz stehenden Sandstrand. Dieser Ort ist ein besonders beliebter Nistplatz der berühmten Caretta caretta und der perfekte Schauplatz, um die Schildkröten hautnah zu erleben.
Nicht nur die Tierwelt Griechenlands ist beeindruckend und von enormer Diversität, auch die Pflanzenwelt kann mit sagenumwobenen Kräutern und eindrucksvollen Landschaften aufwarten.
Fabelhafte Pflanzenwelt
Mit rund 5500 Pflanzenarten ist Griechenland auch im Bereich der Vegetation eines der Länder mit der größten Artenvielfalt Europas.
Viele Pflanzen, wie der Olivenbaum, die Minze, die Narzisse sowie die Hyazinthe, haben ihren besonderen Ruhm durch griechische Mythen erlangt. Letztere bezieht sich auf die Sage von Hyakinthos, dem Sohn des spartanischen Königs Amyklas. Dieser soll mit seiner atemberaubenden Schönheit die Aufmerksamkeit von Menschen und Göttern gleichermaßen auf sich gezogen haben. Jedoch konnte ihn seine bildschöne Erscheinung nicht vor seinem Schicksal bewahren: Er wurde von einem Diskus am Kopf getroffen und getötet. Das ausströmende Blut des Jünglings verband sich der Sage nach mit der Erde, woraufhin eine prächtige Pflanze erwuchs. Die Hyazinthe erblühte und der griechische Gott Apollo höchstpersönlich soll sie nach seinem verstorbenen Freund benannt haben.
Wenn der Frühling beginnt, sind die Hänge Griechenlands neben Hyazinthen mit Blumen wie Gladiolen, Lilien, Veilchen und Tulpen bedeckt, die sogar aus den Felsen sprießen – ein wahres Naturspektakel.
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